Auch Manuel Raff, Gründer der deutschen CBD Öl-Marke Heal Nature® plädiert für eine zügige Cannabis-Freigabe für Konsumierende und eine vereinfachte Möglichkeit an Schwerkranke ein Rezept zu erhalten. Denn die Erfahrungen, die der CED, Morbus Crohn- und Cannabis-Patient durchmachen musste, bis er ein legaler Patient wurde, möchte er anderen ersparen.
Ein neues Gesetz, das alle Bundesländer betrifft, muss vom Bundesrat bestätigt werden. Zwar erfreut sich die Ampel-Regierung im Bundestag über eine Mehrheit, doch im Bundesrat sieht es ganz anders aus. Hier kann ohne die Zustimmung von CDU und CSU nur schwer ein wichtiges Gesetz verabschiedet werden. Aktuell regt sich auch schon bei einigen Parteigrößen der Widerstand. Verschiedene CDU und CSU Politiker lehnen eine Cannabis Legalisierung strikt ab. Laut Union könnte es zu Nachteilen im Jugendschutz kommen. Des Weiteren sende eine Cannabis-Legalisierung ein völlig falsches Signal. Je nachdem wie sich die Mehrheiten im Bundesrat in den nächsten Jahren verschieben, könnte sich dieses Problem von selbst lösen. Doch aktuell sieht es nicht danach aus. Für eine Cannabis Freigabe sind mindestens 35 Stimmen im Bundesrat notwendig. Derzeit verfügen die Ampel-Parteien allerdings nur über 24 sichere Stimmen. Es ist also gut möglich, dass ein Gesetz zur Cannabis Legalisierung am Bundesrat scheitert.
Neben dem Bundesrat gibt es noch eine weitere Instanz, die eine Freigabe des beliebten Rauschmittels kritisch sieht: die EU. Denn eine Cannabis Legalisierung verstößt gegen aktuell geltendes EU-Recht. Das Schengen-Abkommen, das einen Teil der EU-Gesetzgebung darstellt, verbietet den Handel mit illegalen Drogen, einschließlich Cannabis. Für eine Cannabis Legalisierung könnte eine EU-Gesetzesänderung erforderlich sein. Wie die einzelnen EU-Staaten in diesem Fall entscheiden würden, liegt nicht in der Hand der Bundesrepublik.
Seit Jahrzehnten bekämpfen die meisten Länder weltweit den illegalen Cannabis-Verkauf, jedoch ohne Erfolg. Der Schwarzmarkt ließ sich in keinem Land durch ein Verbot eindämmen. Ganz im Gegenteil, der Schwarzmarkt für Cannabis florierte und wuchs von Jahr zu Jahr. Heute ist Cannabis die in Deutschland beliebteste und am häufigsten konsumierte illegale Substanz.
Der “Krieg gegen die Drogen” gilt laut vieler Experten schon länger als verloren. Die Cannabis-Prohibition bringe dem Staat mehr Probleme als Vorteile ein. So verschlingt die Strafverfolgung und Illegalität von Cannabis laut dem deutschen Hanfverband (DHV) über 1,3 Milliarden Euro. Des Weiteren verdient der Staat am blühenden und stark anwachsenden Schwarzmarkt nicht mit. Auch hier entgehen der Bundesrepublik über 2 Milliarden Euro an möglichen Steuereinnahmen. Insgesamt könnte sich der Staat durch die Einsparung von Justiz-, Polizei- und Gerichtskosten, einer Cannabis- und Umsatzsteuer auf Hanfprodukte und durch eine Körperschafts- und Lohnsteuer für den Cannabis-Markt schätzungsweise 4,7 Milliarden Euro sparen und einnehmen.
Manuel Raff ist gerade einmal 16 Jahre alt, als er im Krankenhaus von seiner Diagnose Morbus Crohn erfährt. Die Krankheit ist eine entzündliche Autoimmun- und Darmerkrankung, die sich auf den gesamten Darmtrakt beschränken kann. 20-30 blutige Durchfälle am Tag, starker Gewichtsverlust, unerträgliche Schmerzen und Krämpfe waren ihm über sieben Jahre lang alltäglicher Begleiter. Sein eigener Darm bekämpft sich selbst, der mentale Zustand und sein Körper leiden von Jahr zu Jahr mehr. Lange Zeit konnte er sein Zuhause nicht verlassen, seine Ausbildung zum Industriekaufmann musste er abbrechen. Den Hinweg zum Ausbildungsbetrieb konnte er nicht mehr stemmen.
Er bekam Medikamente verordnet, die sein Immunsystem herabsetzen und sein Gesicht aufquellen lassen. Als er mit 21 zusätzlich ein Medikament einnehmen muss, das mit starken Nebenwirkungen verbunden ist und Krebs verursachen kann, suchte er seinen eigenen Weg. Manuel Raff erklärt: ”Wir haben viele Krebsfälle in der Familie, ich fühlte mich gezwungen, alles auszuprobieren. Und das obwohl ich in meiner Jugend ein strikter Cannabis-Gegner war. Ich brach sogar den Kontakt zu Freunden ab, weil sie anfingen zu kiffen. Als mein bester Freund mit dem Gedanken spielte, die Blüten zu rauchen, begann mein Umdenken.” Doch die medizinische Cannabis Legalisierung war zu diesem Zeitpunkt noch nicht in Sicht.
Manuel baute heimlich Cannabis an und begann damit zu experimentieren, als er hörte, dass Cannabis bei seiner Morbus Crohn Erkrankung helfen kann. Sein Vater erlaubte ihm, die Blüten anzubauen, denn er vernahm die Wandlung seiner Symptome. Der illegale Anbau jedoch war für die gesamte Familie eine große Belastung. Raff stellte in seiner elterlichen Küche Hanföl und Extrakte selbst her. Er machte Cannabis Erfahrungen, dass Extrakte länger und besser wirken.
“Mit meinem ersten Extrakt konnte ich das allererste Mal wieder nachts durchschlafen. Das war ein großer Erfolg für mich”, so Manuel Raff. Er setzte seine Medikation auf eigene Faust ab und ging zu seinem Arzt. Gemeinsam stellten sie einen Antrag für eine Krankenkassen-Kostenübernahme. Die Krankenkasse antwortete, dass eine Kostenübernahme unter sozialmedizinischen Aspekten nachvollzogen werden kann. Seine Symptome veränderten sich. Der Stuhlgang wurde fest, er nahm an Gewicht zu und konnte wieder beginnen, sein Leben in vollen Zügen zu genießen.
“Heute gehe ich noch ein bis drei Mal auf die Toilette am Tag, lebe ein fast normales Leben und habe keine Schmerzen, Krämpfe oder blutige Durchfälle mehr.'' Manuel ist sich sicher, die Ideal-Kombination für seinen Morbus Crohn gefunden zu haben. THC meint er, wirke vor allem bei akuten Symptomen und verlangsame seine Stuhlgangfrequenz. Cannabidiol (CBD) helfe ihm jedoch vor allem bei seinem Hauptproblem, der schweren und chronischen Darm- und Enddarm Entzündung. Diese Kombination verschiedener Cannabinoide findet sich auch im CBD Öl Vollspektrum. Seine Patientengeschichte ging durch die Medien.
Seit 2017, kurz nachdem das Patientengesetz eingeführt wurde, bezieht er die Blüten auf Kassenrezept und war seitdem nicht mehr im Krankenhaus. Sein für ihn notwendiger Anbau konnte endlich ein Ende finden. Manuel ist wichtig zu betonen, dass viele seiner Cannabis-Experimente einfacher gewesen wären, wenn es schon früher zu einer Cannabis Legalisierung gekommen wäre. “Schwerkranke haben schon genug Probleme, wir wollen nicht auch noch Risiken eingehen oder Probleme mit der Polizei. Was wäre, wenn mein Cannabisanbau aufgefallen wäre? Dann wäre ich heute vermutlich kein Cannabis Patient und mein Leben hätte nicht die gleiche glückliche Wendung genommen."